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02 März 2023
Vorläufige Ergebnisse der Apple Women's Health Study tragen dazu bei, die Diskussion und Wissenschaft rund um Menstruationszyklen voranzubringen
Mit iPhone und Apple Watch die Menstruationsgesundheit voranbringen
Im Vorfeld des Internationalen Frauentags unterstreichen neue vorläufige Ergebnisse der Apple Women's Health Study wie wichtig es ist, auf Menstruationszyklen und deren Zusammenhang mit dem allgemeinen Gesundheitszustand zu achten.
Viele Ärzt:innen betrachten die Periode als Vitalparameter, aber dieser Bereich der Gesundheit ist bemerkenswert wenig erforscht. Die Apple Women's Health Study ist eine einzigartige Forschungsstudie, die in Zusammenarbeit mit der Harvard T.H. Chan School of Public Health und dem National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) durchgeführt wird. Sie zielt darauf ab, das Verständnis der Menstruationszyklen und deren Zusammenhang mit verschiedenen Gesundheitszuständen wie dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS), Unfruchtbarkeit und dem Übergang in die Wechseljahre zu verbessern. Die Studie ist in ihrem Umfang und Ausmass signifikant, da sie alle Personen in den USA, die jemals menstruiert haben, dazu einlädt, zu dieser Forschung beizutragen, indem sie einfach ihr iPhone benutzen.
Neue vorläufige Ergebnisse
Forscher:innen der Harvard Chan School haben erhobene Daten aus der Apple Women's Health Study genutzt, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen anhaltend anormalen Perioden, PCOS, endometrialer Hyperplasie und Krebs zu erweitern. Das Studienteam hat bei der Auswertung einer vorläufigen Analysekohorte von über 50.000 Studienteilnehmer:innen folgendes herausgefunden:
- 12 Prozent der Teilnehmer:innen haben berichtet mit PCOS diagnostiziert worden zu sein. Teilnehmer:innen mit PCOS hatten ein mehr als viermal höheres Risiko für Endometriumhyperplasie (Vorstufe von Gebärmutterkrebs) und ein mehr als 2,5-mal höheres Risiko für Gebärmutterkrebs.
- 5,7 Prozent der Teilnehmer:innen haben angegeben, dass ihre Zyklen nach ihrer ersten Periode fünf oder mehr Jahre gebraucht haben, um eine Regelmässigkeit zu erreichen. Die Teilnehmer:innen dieser Gruppe hatten ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Endometriumhyperplasie und ein mehr als 3,5-faches Risiko für Gebärmutterkrebs im Vergleich zu denjenigen, die angegeben haben, dass ihre Zyklen weniger als ein Jahr benötigt haben, um eine Regelmässigkeit zu erreichen.
Diese Ergebnisse sind ein erster Schritt, um den Menschen zu helfen, die Risikofaktoren für diese Krankheiten zu verstehen und sie zu ermutigen, mit ihren Gesundheitsdienstleistern früher über Zyklusunregelmässigkeiten zu sprechen.
„Es braucht mehr Bewusstsein für die Physiologie des Menstruationszyklus und die Auswirkungen von unregelmässigen Perioden und PCOS auf die Gesundheit der Gebärmutter“, sagt Dr. Shruthi Mahalingaiah, MS, Assistenzprofessorin für Reproduktions- und Frauengesundheit an der Harvard Chan School und eine der Leiterinnen der Apple Women's Health Study. „Diese Analyse unterstreicht, wie wichtig es ist, mit einem Gesundheitsdienstleister zu sprechen, wenn menstruierende Personen anhaltende Veränderungen ihrer Periode erleben, die sich über viele Monate erstrecken. Wir hoffen, dass unsere Forschung im Laufe der Zeit zu neuen Strategien führen kann, um das Krankheitsrisiko zu senken und die Gesundheit über die gesamte Lebensspanne zu verbessern.“
Das Studienteam wird weitere Analysen dieser vorläufigen Daten für eine wissenschaftliche Veröffentlichung durchführen.
Frühere Zwischenberichte
Das Team der Apple Women's Health Study hat bereits eine Reihe von Zwischenberichten veröffentlicht, die zeigen, wie gross angelegte Längsschnittforschung rund um Menstruation die Wissenschaft zu diesem Thema voranbringen kann.
- Die im American Journal of Obstetrics and Gynecology veröffentlichten Forschungsergebnisse befassen sich mit Zyklusabweichungen wie unregelmässigen oder verlängerten Perioden, die auf Grunderkrankungen wie PCOS, Myome, bösartige Tumore oder Infektionen hinweisen können. Die Studie hat ergeben, dass Zyklusabweichungen bei 16,4 Prozent der Studienpopulation festgestellt worden sind. Schwarze Teilnehmer:innen hatten im Vergleich zu weissen, nicht-hispanischen Teilnehmer:innen eine 33 Prozent höhere Prävalenz für ausbleibende Perioden, während asiatische Teilnehmer:innen eine höhere Prävalenz unregelmässiger Perioden aufgewiesen haben.
- Die Forscher:innen haben herausgefunden, dass die am häufigsten erfassten Symptome Unterleibskrämpfe, Blähungen und Müdigkeit gewesen sind, die von mehr als 60 Prozent der Teilnehmer:innen, die ihre Symptome protokolliert haben, wahrgenommen worden sind. Das zeigt, wie häufig Menstruationsbeschwerden wirklich sind. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer:innen, die Symptome protokolliert haben, haben über Akne und Kopfschmerzen berichtet. Einige weniger bekannte Symptome wie Durchfall und Schlafstörungen sind von 37 Prozent der Teilnehmer:innen, die Symptome protokolliert haben, ebenfalls angegeben worden.
- Nach der Analyse von mehr als 125.000 Menstruationszyklen haben die Forscher:innen festgestellt, dass die Teilnehmer:innen in den Zyklen, in denen sie eine COVID-19-Impfung erhalten haben, etwas längere Menstruationszyklen hatten, aber die Zyklen der Teilnehmer:innen sind in der Regel im Zyklus nach der Impfung zu den Längen vor der Impfung zurückgekehrt.
Die Apple Women's Health Study lädt alle Personen in den USA, die schon einmal menstruiert haben, dazu ein, zur wissenschaftlichen Forschung beizutragen, indem sie sich über die Apple Research App anmelden. Die Studie ermöglicht es den Teilnehmer:innen, die Daten ihres Zyklusprotokolls zusammen mit anderen Gesundheitsdaten von iPhone und Apple Watch (falls vorhanden) zu teilen. Ausserdem können die Teilnehmer:innen durch gelegentliche Umfragen umfassendere Informationen über ihre persönliche und familiäre Geschichte und ihren Lebensstil liefern. Die Research App hilft der Studie, Personen in verschiedenen Lebensabschnitten, unterschiedlicher Herkunft und in den gesamten USA zu erreichen. Die Teilnehmer:innen haben die Kontrolle und volle Transparenz über die Datentypen, die mit der Studie geteilt und verwendet werden.
Zyklusprotokoll auf iPhone und Apple Watch
Zyklusprotokoll ist in der Health App auf dem iPhone oder in der Zyklusprotokoll App der Apple Watch verfügbar und ermöglicht es Nutzer:innen, ihren Menstruationszyklus zusammen mit Details wie Symptomen oder Ovulationstestergebnissen im Blick zu haben.Zyklusprotokoll verwendet Informationen, die Nutzer:innen für frühere Perioden und Zykluslängen protokolliert haben, sowie Daten zur Herzfrequenz der Apple Watch, um Vorhersagen über Periode und fruchtbare Zeiträume zu machen. Die Nutzer:innen können Benachrichtigungen aktivieren, um eine Mitteilung zu erhalten, wenn ihre nächste Periode oder ihr fruchtbarer Zeitraum naht.
Mit iOS 16 und watchOS 9 kann Zyklusprotokoll Nutzer:innen informieren, wenn der protokollierte Zyklusverlauf der letzten sechs Monate ein Muster von unregelmässigen Perioden, ausbleibenden Perioden, längeren Perioden oder anhaltenden Blutungen zeigt. Es ist wichtig zu wissen, wann diese Muster auftreten, da sie ein Zeichen für ein zugrunde liegendes Gesundheitsproblem sein können. Nutzer:innen können sich auch über die erkannte Zyklusabweichung informieren und die letzten 12 Monate ihres Zyklusverlaufs als PDF-Datei exportieren, um sie mit ihrem Gesundheitsdienstleister zu teilen.
Darüber hinaus ermöglichen es die neuen Funktionen zur Temperaturerkennung von Apple Watch Series 8 und Apple Watch Ultra den Nutzer:innen rückblickende Schätzungen des Ovulationszeitpunkts zu erhalten. Die neuen Sensoren erfassen über Nacht Temperaturdaten am Handgelenk, die verwendet werden können, um den wahrscheinlichen Tag des Eisprungs abzuschätzen nachdem er stattgefunden hat und die Vorhersage der Periode zu verbessern. Zu wissen, wann der Eisprung stattgefunden hat, kann für die Familienplanung hilfreich sein, und Nutzer:innen können diese Schätzungen in der Health App einsehen.
Der Datenschutz ist ein wesentlicher Bestandteil des Designs und der Entwicklung aller Funktionen von Apple. Wenn ein iPhone mit einem Code, Touch ID oder Face ID gesperrt ist, sind alle Gesundheits- und Fitnessdaten in der Health App verschlüsselt, ausser den Daten im Notfallpass. Alle Gesundheitsdaten, die in iCloud gesichert werden, sind sowohl während der Übertragung als auch auf den Servern von Apple verschlüsselt. Wenn iOS und watchOS mit der standardmässigen Zwei-Faktor-Authentifizierung und einem Passcode verwendet werden, sind die mit iCloud synchronisierten Daten der Health App Ende-zu-Ende verschlüsselt, was bedeutet, dass Apple nicht über den Schlüssel zur Entschlüsselung der Daten verfügt und sie nicht lesen kann.
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