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PRESSEMELDUNG 25 Jänner 2024

Apple kündigt Änderungen in iOS, Safari und dem App Store in der Europäischen Union an

Für Entwickler:innen beinhalten die Änderungen neue Optionen für den Vertrieb von Apps und die Zahlungsabwicklung

Für Nutzer:innen umfassen die Änderungen neue Kontrollen und Informationen sowie erweiterte Schutzmaßnahmen, die Datenschutz- und Sicherheitsrisiken verringern, die durch den DMA entstehen
Icons von iOS, Safari und App Store.
CUPERTINO, KALIFORNIEN Apple hat heute Änderungen in iOS, Safari und dem App Store angekündigt, die sich auf die Apps von Entwickler:innen in der Europäischen Union (EU) auswirken, um das Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) zu erfüllen. Die Änderungen umfassen mehr als 600 neue APIs, erweiterte App-Analysen, Funktionen für alternative Browser-Engines und Optionen für die Verarbeitung von App-Zahlungen und den Vertrieb von iOS-Apps. Mit jeder Änderung führt Apple neue Sicherheitsvorkehrungen ein, die neue Risiken, die der DMA für EU-Nutzer:innen mit sich bringt, reduzieren — aber nicht beseitigen. Mit diesen Schritten wird Apple weiterhin die bestmögliche und sicherste Erfahrung für Nutzer:innen in der EU bieten.
Die neuen Optionen für die Abwicklung von Zahlungen und das Laden von Apps in iOS eröffnen neue Möglichkeiten für Malware, Betrug und Betrugsversuche, illegale und schädliche Inhalte sowie andere Bedrohungen für Datenschutz und Sicherheit. Aus diesem Grund führt Apple Schutzmaßnahmen ein — darunter die Beglaubigung von iOS-Apps, eine Autorisierung für Entwickler:innen des Marktplatzes und Angaben zu alternativen Zahlungsmöglichkeiten — um die Risiken zu verringern und Nutzer:innen in der EU die bestmögliche und sicherste Erfahrung zu bieten. Doch auch mit diesen Schutzmaßnahmen bleiben viele Risiken bestehen.
Entwickler:innen können sich auf der Apple Developer Support Seite über diese Änderungen informieren und heute mit dem Testen der neuen Funktionen in der iOS 17.4 Beta beginnen. Die neuen Funktionen werden ab März 2024 für Nutzer:innen in den 27 EU-Mitgliedsländern verfügbar sein.
„Die Änderungen, die wir heute ankündigen, erfüllen die Anforderungen des Gesetzes über digitale Märkte in der Europäischen Union und tragen gleichzeitig dazu bei, die Nutzer:innen in der EU vor den unvermeidlichen erhöhten Datenschutz- und Sicherheitsbedrohungen zu schützen, die diese Regulierung mit sich bringt. Unsere Priorität bleibt es, unseren Nutzer:innen in der EU und auf der ganzen Welt die bestmögliche und sicherste Erfahrung zu bieten“, sagt Phil Schiller, Apple Fellow. „Entwickler:innen können sich ab sofort über die neuen Werkzeuge und Bedingungen, die für den alternativen Vertrieb von Apps und die alternative Zahlungsabwicklung zur Verfügung stehen, sowie über neue Möglichkeiten für alternative Browser-Engines, kontaktlose Zahlungen und vieles mehr informieren. Wichtig ist, dass Entwickler:innen sich auch dafür entscheiden können, bei den bisher geltenden Geschäftsbedingungen zu bleiben, wenn sie das vorziehen.“
Die Änderungen für Apps in der EU entsprechen der Einstufung von iOS, Safari und dem App Store als „zentrale Plattformdienste“ durch die Europäische Kommission im Rahmen des Gesetzes über digitale Märkte. Im März wird Apple neue Ressourcen zur Verfügung stellen, um EU-Nutzer:innen zu helfen, die zu erwartenden Änderungen zu verstehen. Dazu gehören Orientierungshilfen, die EU-Nutzer:innen unterstützen sollen, sich mit den komplexen Auswirkungen der DMA-Änderungen zurechtzufinden — einschließlich eines weniger intuitiven Nutzererlebnisses — sowie bewährte Praktiken für den Umgang mit den neuen Risiken, die mit dem Laden von Apps und der Abwicklung von Zahlungen außerhalb des App Store verbunden sind.
Apple hat außerdem neue Optionen für das Streaming von Spielen angekündigt, die für Apps von Entwickler:innen auf der ganzen Welt verfügbar sind, sowie mehr als 50 zukünftige Berichte in Bereichen wie Engagement, Handel, App-Nutzung und mehr.

Änderungen an iOS

In der EU nimmt Apple eine Reihe von Änderungen an iOS vor, um den DMA zu erfüllen. Für Entwickler:innen beinhalten diese Änderungen neue Optionen für den Vertrieb von Apps. Die kommenden Änderungen an iOS in der EU beinhalten:
  • Neue Optionen für den Vertrieb von iOS-Apps über alternative App-Marktplätze — einschließlich neuer APIs und Tools, die es Entwickler:innen ermöglichen, ihre iOS-Apps auf alternativen App-Marktplätzen zum Download anzubieten.
  • Neue Frameworks und APIs für die Erstellung alternativer App-Marktplätze — ermöglichen es Entwickler:innen von Marktplätzen, Apps zu installieren und Updates im Namen anderer Entwickler:innen von ihrer speziellen Marktplatz-App aus zu verwalten.
  • Neue Frameworks und APIs für alternative Browser-Engines — ermöglichen es Entwickler:innen andere Browser-Engines als WebKit für Browser-Apps und Apps mit In-App-Browsing zu verwenden.
  • Formular für Interoperabilitätsanfragen — über das Entwickler:innen zusätzliche Anfragen zur Interoperabilität mit iPhone und iOS-Hardware und -Softwarefunktionen einreichen können.
Wie von der Europäischen Kommission angekündigt, teilt Apple auch DMA-konforme Änderungen mit, die sich auf kontaktlose Zahlungen auswirken. Dazu gehören neue APIs, die es Entwickler:innen ermöglichen, NFC-Technologie in ihren Banking- und Wallet-Apps im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum zu nutzen. Außerdem führt Apple in der EU neue Bedienelemente ein, die es Nutzer:innen ermöglichen, die App eines Drittanbieters für kontaktlose Zahlungen — oder einen alternativen App-Marktplatz — als Standard auszuwählen.
Die neuen Optionen für Entwickler:innen von Apps in der EU schaffen zwangsläufig neue Risiken für Apple Nutzer:innen und ihre Geräte. Apple kann diese Risiken nicht eliminieren, aber im Rahmen der Vorgaben des DMA wird das Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um sie zu verringern. Diese Schutzmaßnahmen werden in Kraft treten, sobald Nutzer:innen ab März iOS 17.4 oder neuer herunterladen. Sie beinhalten:
  • Beglaubigung für iOS-Apps — eine grundlegende Überprüfung, die für alle Apps unabhängig von ihrem Vertriebskanal gilt und auf die Integrität der Plattform und den Schutz der Nutzer:innen ausgerichtet ist. Die Beglaubigung umfasst eine Kombination aus automatisierten Kontrollen und menschlicher Prüfung.
  • Installationsblätter für Apps — mit Informationen aus dem Beglaubigungsprozess, um auf einen Blick Beschreibungen von Apps und deren Funktionen vor dem Download bereitzustellen, einschließlich der Entwickler:in, Screenshots und anderer wichtiger Informationen.
  • Autorisierung von Marktplatz-Entwickler:innen — um sicherzustellen, dass Entwickler:innen von Marktplätzen sich an laufende Anforderungen halten, die zum Schutz von Nutzer:innen und Entwickler:innen beitragen.
  • Zusätzlicher Schutz vor Malware — damit iOS-Apps nicht mehr gestartet werden können, wenn sie nach der Installation auf dem Gerät von Nutzer:innen Malware enthalten.
Diese Schutzmaßnahmen — einschließlich der Beglaubigung für iOS-Apps und der Autorisierung für Marktplatz-Entwickler:innen — tragen dazu bei, einige der Datenschutz- und Sicherheitsrisiken für iOS-Nutzer:innen in der EU zu verringern. Dazu gehören Bedrohungen wie Malware oder bösartiger Code und das Risiko, dass Apps installiert werden, die ihre Funktionalität falsch darstellen oder deren verantwortliche Entwickler:in.
Allerdings hat Apple weniger Möglichkeiten, gegen andere Risiken vorzugehen — wie beispielsweise Apps, die Betrug und Missbrauch beinhalten oder die Nutzer:innen unerlaubten, anstößigen oder schädlichen Inhalten aussetzen. Darüber hinaus können Apps, die andere Browser-Engines als Apples WebKit verwenden, das Nutzererlebnis negativ beeinflussen, einschließlich Auswirkungen auf die Systemleistung und die Batterielaufzeit.
Im Rahmen der Vorgaben des DMA setzt Apple alles daran, die Privatsphäre, die Sicherheit und die Qualität der iOS-Nutzererfahrung in der EU so weit wie möglich zu schützen. So wird zum Beispiel die Transparenz beim App-Tracking auch weiterhin mit Apps funktionieren, die außerhalb des App Store vertrieben werden, indem die Nutzer:innen um Erlaubnis gefragt werden, bevor ein:e Entwickler:in ihre Daten über Apps oder Websites hinweg per Tracking protokolliert. Die Anforderungen des DMA bedeuten jedoch, dass App Store-Funktionen — wie Kauffreigabe für Familien und Kaufanfrage — nicht mit Apps kompatibel sein werden, die von außerhalb des App Store geladen werden.
Sobald diese Änderungen im März in Kraft treten, wird Apple detailliertere Ressourcen zur Verfügung stellen, in denen die Optionen, die den Nutzer:innen zur Verfügung stehen, erläutert werden — einschließlich bewährter Praktiken zum Schutz ihrer Privatsphäre und Sicherheit.

Änderungen in Safari

Bereits heute haben iOS-Nutzer:innen die Möglichkeit, einen anderen Webbrowser als Safari als ihren Standardbrowser zu verwenden. Entsprechend den Anforderungen des DMA führt Apple außerdem einen neuen Auswahlbildschirm ein, der beim ersten Öffnen von Safari in iOS 17.4 oder höher erscheint. Dieser Bildschirm wird Nutzer:innen in der EU auffordern, einen Standardbrowser aus einer Liste von Optionen auszuwählen.
Diese Änderung ergibt sich aus den Anforderungen des DMA und bedeutet, dass Nutzer:innen in der EU mit einer Liste von Standardbrowsern konfrontiert werden, bevor sie die Möglichkeit haben, die ihnen zur Verfügung stehenden Optionen zu verstehen. Der Bildschirm unterbricht auch die Nutzererfahrung in der EU beim ersten Öffnen von Safari, um zu einer Webseite zu gelangen.

Änderungen am App Store

Bezogen auf den App Store teilt Apple eine Reihe von Änderungen für Entwickler:innen mit Apps in der EU mit, die sich auf alle Apple Betriebssysteme auswirken — einschließlich iOS, iPadOS, macOS, watchOS und tvOS. Zu den Änderungen gehören auch neue Hinweise, die EU-Nutzer:innen über die Risiken informieren, die mit der Nutzung von Alternativen zur sicheren Zahlungsabwicklung im App Store verbunden sind.
Für Entwickler:innen beinhalten diese Änderungen:
  • Neue Optionen für die Nutzung von Zahlungsdienstleistern (PSPs) — innerhalb der App eines Developers, um Zahlungen für digitale Waren und Services zu verarbeiten.
  • Neue Optionen für die Abwicklung von Zahlungen per Link-Out — mit denen Nutzer:innen eine Transaktion für digitale Waren und Services auf der externen Website der Entwickler:innen abschließen können. Entwickler:innen können EU-Nutzer:innen auch über Werbeaktionen, Rabatte und andere Angebote informieren, die außerhalb ihrer Apps verfügbar sind.
  • Tools für die Geschäftsplanung — für Entwickler:innen, um die Gebühren abschätzen zu können und die mit den neuen Apple Geschäftsbedingungen für Apps in der EU verbundenen Metriken zu verstehen.
Die Änderungen beinhalten auch neue Schritte zum Schutz und zur Information der Nutzer:innen in der EU. Dazu zählen:
  • Kennzeichnung auf den Produktseiten im App Store — die Nutzer:innen darüber informieren, wenn eine App, die sie laden, eine alternative Zahlungsabwicklung verwendet.
  • In-App-Informationsblätter — die Nutzer:innen darüber informieren, sobald die Transaktionen nicht mehr mit Apple durchgeführt werden und wenn ein:e Entwickler:in sie anweist, eine alternative Zahlungsabwicklung zu nutzen.
  • New App Review-Prozesse — die sicherstellen, dass Entwickler:innen Informationen über Transaktionen, die über alternative Zahlungsdienstleister abgewickelt werden, korrekt übermitteln.
  • Erweiterte Datenübertragbarkeit auf der Apple Website zu Datenschutz und Privatsphäre — über die EU-Nutzer:innen neue Daten über ihre Nutzung des App Store abrufen und an einen autorisierten Dritten exportieren können.
Für Apps, die eine alternative Zahlungsabwicklung nutzen, wird Apple keine Rückerstattungen ausstellen können und weniger Möglichkeiten haben, Kund:innen zu unterstützen, die auf Probleme, Betrug oder Unregelmäßigkeiten stoßen. Hilfreiche App Store-Funktionen wie „Problem melden“, „Familienfreigabe“ und „Kaufanfrage“ werden für diese Transaktionen ebenfalls nicht verfügbar sein. Nutzer:innen müssen ihre Zahlungsinformationen möglicherweise an Drittparteien weitergeben, wodurch sich mehr Möglichkeiten für böswillige Akteur:innen ergeben, sensible Finanzdaten zu stehlen. Und im App Store spiegeln die Kaufhistorie und die Abonnementverwaltung der Nutzer:innen nur Transaktionen wider, die über das In-App-Kaufsystem des App Store getätigt wurden.

Neue Geschäftsbedingungen für Apps in der EU

Ebenfalls teilt Apple heute neue Geschäftsbedingungen mit, die für Entwickler:innen von Apps in der Europäischen Union gelten. Entwickler:innen können wählen, ob sie diese neuen Geschäftsbedingungen übernehmen oder bei den bestehenden Bedingungen von Apple bleiben wollen. Entwickler:innen müssen die neuen Geschäftsbedingungen für EU-Apps annehmen, um die neuen Möglichkeiten für den alternativen Vertrieb oder die alternative Zahlungsabwicklung nutzen zu können.
Die neuen Geschäftsbedingungen für Apps in der EU sind notwendig, um den Anforderungen des DMA hinsichtlich alternativen Vertriebs und einer alternativen Zahlungsabwicklung zu entsprechen. Dazu gehört eine Gebührenstruktur, die die vielen Möglichkeiten widerspiegelt, mit denen Apple einen Mehrwert für die Unternehmen der Entwickler:innen schafft — einschließlich Vertrieb und Auffindbarkeit im App Store, der sicheren Zahlungsabwicklung im App Store, der vertrauenswürdigen und sicheren mobilen Plattform von Apple und aller Werkzeuge und Technologien, um innovative Apps zu entwickeln und mit Nutzer:innen auf der ganzen Welt zu teilen.  
Entwickler:innen, die unter einer der beiden Gruppen von Geschäftsbedingungen arbeiten, können weiterhin die sichere Zahlungsabwicklung des App Store nutzen und ihre Apps im App Store in der EU anbieten. Beide Geschäftsbedingungen spiegeln die langjährigen Bemühungen von Apple wider, das App-Ökosystem zum besten Angebot für alle Entwickler:innen zu machen.
Entwickler:innen, die im Rahmen der neuen Geschäftsbedingungen agieren, haben die Möglichkeit, ihre iOS-Apps über den App Store und/oder alternative App-Marktplätze zu vertreiben. Diese Entwickler:innen können sich auch dafür entscheiden, alternative alternative Zahlungsabwickler in ihren EU-Apps im App Store zu verwenden, und zwar für alle Betriebssysteme von Apple.
Die neuen Geschäftsbedingungen für iOS-Apps in der EU umfassen drei Elemente:
  • Reduzierte Provision — iOS-Apps im App Store werden eine reduzierte Provision von entweder zehn Prozent (für die große Mehrheit der Entwickler:innen und Abonnements nach dem ersten Jahr) oder 17 Prozent auf Transaktionen für digitale Waren und Services zahlen.
  • Gebühr für die Zahlungsabwicklung — iOS-Apps im App Store können die Zahlungsabwicklung des App Store gegen eine zusätzliche Gebühr von drei Prozent nutzen. Entwickler:innen können einen Zahlungsdienstleister innerhalb ihrer App nutzen oder Nutzer:innen auf ihre Website verlinken, um Zahlungen ohne zusätzliche Gebühren an Apple abzuwickeln.
  • Core Technology Fee — iOS-Apps, die über den App Store und/oder einen alternativen App-Marktplatz vertrieben werden, werden 0,50 Euro für jede erste jährliche Installation zahlen, die eine Schwelle von 1 Million überschreitet.
Eine Infografik mit dem Wortlaut: „Unter den neuen Geschäftsbedingungen für Apps in der EU schätzt Apple, dass 99 Prozent der Entwickler:innen die Gebühren, die an Apple zu entrichten sind, reduzieren oder beibehalten würden und dass weniger als 1 Prozent der Entwickler:innen eine Core Technology Fee für ihre Apps in der EU zahlen würden.“
Für Apps auf iPadOS, macOS, watchOS und tvOS in der EU erhalten Entwickler:innen, die Zahlungen mit einem PSP oder durch Verlinkung auf ihre Website abwickeln, einen Rabatt von drei Prozent auf die Provision, die an Apple zu entrichten ist.
Apple stellt außerdem einen Gebührenrechner und neue Berichte zur Verfügung, mit denen Entwickler:innen die potentiellen Auswirkungen der neuen Geschäftsbedingungen auf ihr App-Geschäft abschätzen können. Entwickler:innen können mehr über die Änderungen für Apps in der EU auf einer neuen Apple Developer Support Seite erfahren und können diese Funktionen bereits ab heute in der iOS 17.4 Beta testen.
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