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Barrieren brechen mit Technologie
Die Gründer:innen von Encantos, BiteSight und Yana über die Entwicklung ihrer Apps im App Store
Oft spiegeln sich in einer wirklich guten App die Menschen wider, die sie entwickelt haben. Unternehmer:innen aus der ganzen Welt veröffentlichen Apps im App Store, die Menschen zusammenbringen, für mehr Empathie sorgen, die Welt inklusiver und für alle zugänglicher machen und ein Zeichen für kulturelle Vielfalt setzen. Bei Encantos, BiteSight und Yana sind alle Teammitglieder hispanischer und lateinamerikanischer (HL) Herkunft – von den Gründer:innen bis zu den Entwickler:innen. Sie zeigen, wie mit Kreativität, Engagement und Know-how die besten Apps entstehen.
Für Steven Wolfe Pereira und Susie Jaramillo, die gemeinsam Encantos gründeten, stand Vielfalt schon immer im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Anfang des Jahres nahm Steven Wolfe Pereira am ersten Apple Entrepreneur Camp for Hispanic/Latinx Founders teil. Encantos, die Flagschiff-App des Unternehmens, bietet Kindern jede Menge lustige Inhalte und spannende Geschichten von Creatorn aus der ganzen Welt. Canticos war die erste App von Encantos und ist inzwischen die beliebteste Vorschul-App im App Store. Mit ihr können Kinder interaktiv die spanische Sprache und HL Kultur kennenlernen.
Alejandra A. Enriquez, Juan A. Rubio, Gabe Martinez und Joshua Gomez gehörten alle zur ersten Gruppe Studierender an der Apple Developer Academy in Detroit. Gemeinsam haben sie eine App entwickelt, bei der Barrierefreiheit im Mittelpunkt steht. Alle im Team stammen aus ganz unterschiedlichen Erfahrungswelten, aber sie hatten den gemeinsamen Wunsch, anderen zu helfen. Darum entwickelten sie BiteSight. Mit der App aus dem App Store können Menschen, die blind sind oder ein eingeschränktes Sehvermögen haben, einfach und schnell Produktverpackungen scannen und erfahren, welche Allergene und Zutaten ein Produkt enthält. Außerdem kann die App mit haptischem Feedback und VoiceOver auf bereits erkannte Allergene aufmerksam machen, was die Benutzer:innen im Alltag unabhängiger macht.
Für Andrea Campos, der Gründerin von Yana, war die Entwicklung ihrer Chatbot-App zunächst ein Nebenprojekt, das aus ihrem Interesse fürs Programmieren und für Wellness entstand. Yana hilft dabei, mit negativen Gedanken, Ängsten und Depressionen besser umzugehen, und ermöglicht den Zugang zu Tools für mentale Gesundheit in spanischer Sprache. Die Idee zur App kam Andrea Campos, da sie in ihrer Jugend selbst Probleme mit ihrer mentalen Gesundheit hatte und eine Ressource auf Spanisch anbieten wollte. Nachdem die App am Höhepunkt der COVID-19 Pandemie im App Store gefeatured wurde, stiegen die Downloads von 80.000 auf über 1 Million.
Hier erzählen die Gründer:innen von ihren persönlichen Erlebnissen, dem Wunsch, anderen zu helfen, und davon, wie aus einer einfachen Idee eine App werden kann, die Millionen Benutzer:innen auf der ganzen Welt erreicht.
Kreativität und Technologie gehen Hand in Hand
Susie Jaramillo (SJ), CEO und Mitgründerin von Encantos: Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass Technologie mein Sprachrohr werden würde, um Millionen von Kindern mit spannenden Geschichten zu erreichen. Ich konnte auch nicht ahnen, dass meine Gemeinschaft und meine Kultur, die ich einfach als gegeben ansah, meine Karriere lenken würden. Sie sind zu einer Quelle der Inspiration und Chancen geworden. Ich bin Künstlerin und Storytellerin. Als das erste iPad auf den Markt kam, war ich begeistert von den neuen Möglichkeiten, die es für das Erzählen von Kindergeschichten bietet. Analoge Medien haben eine beschränkte Reichweite. Aber mit einer App lassen sich faszinierende, interaktive Erlebnisse zusammenstellen, die Millionen erreichen.
Steven Wolfe Pereira (SWP), Chairman und Mitgründer von Encantos: Wir haben immer auf Technologie vertraut, um unsere Geschichten und Charaktere lebendig zu machen. Encantos wurde von zwei Latino-Familien gegründet. Wir wollten kulturell authentische Unterhaltung für Kinder und Familien machen. Heute basiert alles auf Technologie. Darum spielt sie auch eine unglaublich wichtige Rolle dabei, die Kultur der HL Community zu bewahren, zu achten und zu feiern.
Persönliche Erlebnisse inspirieren Apps
Andrea Campos (AC), Gründerin und CEO von Yana: Wenn man depressiv ist, fühlt man sich, als sei man allein auf der Welt. Als Teenagerin dachte ich, ich sei die Einzige mit diesen Gefühlen. Erst als ich die Geschäftsidee für Yana vorstellte und die Reaktionen im Publikum sah, erkannte ich, dass ich nicht allein damit war. Nachdem ich begann, offen über meine mentale Gesundheit zu sprechen, kamen dutzende Bekannte auf mich zu und erzählten von ihren eigenen Erfahrungen. Mit Yana wollte ich eine sichere und wertfreie Umgebung schaffen, in der sich Menschen über emotionale Gesundheit informieren und lernen können, mit ihren Gefühlen umzugehen.
SWP: Encantos entstand aus dem tiefen persönlichen Bedürfnis nach mehr Sichtbarkeit. Meine Mutter war Dominikanerin, mein Vater Amerikaner. Ich wuchs in einem zweisprachigen Haushalt auf. Zu Hause sprachen wir Spanisch, überall sonst Englisch. Von meiner Kultur bekam ich nur etwas mit, wenn wir die Dominikanische Republik besuchten. Ich wuchs in New York City auf und fand es schon immer komisch, dass es in einer Stadt mit so viel Vielfalt keine kulturell authentischen Produkte aus unserer Kultur gab, geschweige denn Fernsehsendungen. Wenn du Mutter wirst, verändert dich das. Du erkennst, dass du selbst für die Veränderung verantwortlich bist, die du in der Welt sehen willst.
SJ: Als Latina Mom, die ihre Kinder in den USA großzieht, wollte ich meine Sprache und Liebe zu meiner Kultur an meine Kinder weitergeben. Und damals gab es wirklich nicht viel, um Mütter wie mich dabei zu unterstützen. Wir dachten über eine Lösung für dieses Problem nach und da fiel uns ein, dass das Smartphone der Gegenstand ist, den die Menschen immer dabei haben. Als wir dann die Idee zu Canticos hatten, war es klar, dass das Canticos Universum in einer App entstehen musste. Nur hier konnten wir Apps, Musik und Karaokevideos zusammen an einem Ort aber in zwei Sprachen haben.
Gemeinsam stärker
Alejandra A. Enriquez (AAE), Lead iOS Developerin und Designerin bei BiteSight: Wir sind sechs im Team. Und diese fünf Menschen, mit denen ich etwa 10 Wochen zusammenarbeitete, sind die motivierendsten, fleißigsten und unterstützendsten Leute, die ich kenne. Wir haben uns „Powerhouse“ genannt, da uns eine Mentorin an der Apple Developer Academy schon so nannte. Und sie hatte recht. In unserem Team steckt eine ganze Menge Power.
Gabe Martinez (GM), iOS Developer, Lead Project Manager und Business bei BiteSight: Ich hatte einen kleinen Convenience Shop im Südwesten von Detroit, aber als die Pandemie kam, musste ich mich verändern. Darum bewarb ich mich an der Apple Developer Academy. Sie gab mir Stärke und die Zuversicht, dass aus einer Idee am Ende wirklich eine App werden kann. Durch die App Academy hat sich mein Leben über Nacht verändert und ich habe das Gefühl, dass es das ist, was ich schon immer machen wollte. Und endlich hat es geklappt. Wie ein Traum, der sich erfüllt.
SWP: Wir arbeiten mit unterschiedlichen Creatorn aus der ganzen Welt, die mit Encantos kulturell authentische Geschichten für Kinder erzählen möchten. Die Creators sind das Herzstück von Encantos und wir hoffen, dass unser Erfolg Creators auf der ganzen Welt dazu inspiriert, ihre Träume zu verwirklichen.
Beim ersten Apple Entrepreneur Camp for Hispanic/Latinx Founders dabei sein zu dürfen, war wirklich wie ein Traum, der in Erfüllung ging. Mit den Leuten aus den Engineer, UX Design, Produktmanagement, Marketing und Executive Teams von Apple sprechen zu können, war einfach unglaublich. Es waren nicht nur ein oder zwei Leute, sondern ein echtes funktionsübergreifendes Team, das sich jeden Tag mit uns traf. Und wir haben alle so viel gelernt. Vom direkten Feedback zur Verbesserung unserer UI bis zu Infos dazu, wie wir unsere Geschichte im Stil von Apple erzählen, war es einfach ein phänomenales Programm, das Encantos zu einem besseren Entwicklerstudio und Unternehmen gemacht hat.
Apps machen den Unterschied
Juan A. Rubio (JAR), iOS Developer, UX/UI Designer und Marketing bei BiteSight: Ich mag es, den Alltag der Menschen durch Technologie einfacher und die Menschen dadurch unabhängiger zu machen. Nachdem ich monatelange recherchiert hatte, merkte ich, dass es in den USA kaum Studien oder Ressourcen dazu gab, wie Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen Lebensmittel einkaufen. Ich fand, dass es wirklich ein Problem war. Ständig fragte ich mich, warum es so wenige Ressourcen für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen und Ernährungseinschränkungen gibt.
Durch die Developer Academy erfuhren mein Team und ich, welche Herausforderungen es bei der App Entwicklung gibt. Da kam uns die Idee, die Menschen durch ihr Smartphone sehen zu lassen. Die Live Text Funktion können alle nutzen, um nach Text zu suchen und zu lesen. Ich glaube, dass Technologie die Menschen auffangen kann, die sich nicht oder nicht immer auf die Unterstützung anderer verlassen können.
AC: Viele Menschen in und auch außerhalb der Latinx Community haben nicht die emotionale Widerstandsfähigkeit, um mit Problemen und den Herausforderungen des Alltags umzugehen. Darum wenden sich viele an Hilfe, die unprofessionell ist und letztendlich nicht ausreicht. Außerdem fühlen sie sich oft unbeachtet, missverstanden, unsicher und abgeurteilt. Die HL Community ist die größte ethnische Minderheit in den USA. Aber Statistiken zeigen, dass in der Community weniger als 10 Prozent Zugang zu Angeboten für mentale Gesundheit haben. Hierfür gibt es verschiedene Gründe – Krankenversicherung, Rechtsstatus, kulturelle Stigmatisierung. Aber für einige ist es die Sprachbarriere, die den Zugang erschwert. Das war einer der Gründe, weshalb wir uns dafür entschieden, die App auf Spanisch zu veröffentlichen.
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