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Mit der KI-gestützten App SwingVision servieren Swupnil Sahai und sein Mitbegründer ein Ass
Die App zur Leistungsmessung auf dem iPhone soll Tennis zugänglicher machen als je zuvor
Swupnil Sahai hat zwar nicht den heiligen Sand der French Open oder den Rasenplatz von Wimbledon betreten, aber er verdankt seinen Lebensunterhalt dem Tennis — eine Leidenschaft, die ihn seit seiner Kindheit begleitet.
Aufgewachsen in der Bay Area, hat der CEO und Mitbegründer der Tennis Performance Tracking App SwingVision — ausschliesslich im App Store erhältlich - einen Großteil seiner Zeit auf dem Tennisplatz verbracht. Ein frühes, von seinem Vater gewecktes Interesse führte dazu, dass Sahai in seinem Highschool-Tennisteam gespielt hat, und schließlich den Sport als eine Form des Stressabbaus für sich gefunden hatte, während er auf der University of California, Berkeley, gewesen ist.
Während seiner Arbeit als Ingenieur in einem Team, das 3D-Objekterfassung zur Verbesserung des autonomen Fahrens einsetzt, hat Sahai — ein zweifacher WWDC-Scholar — eine Idee. Dieselben Technologien und Prinzipien, die er bei seiner Arbeit einsetzt, könnten ihm auch auf dem Tennisplatz helfen. Die auf dem Markt erhältlichen Werkzeuge zur Erfassung und Analyse seines Spiels waren jedoch teuer, umständlich und oft schwer zu bekommen.
„Damals hat es ein paar Unternehmen gegeben, die Sensoren hergestellt haben, die man an den Schlägern befestigen konnte und die einige Daten aufgezeichnet haben“, erläutert Sahai. „Und was den Einsatz von Kameras anbelangt, so war das nächstliegende System dieses 10-Kamera-System, das einige High-End-Clubs gehabt haben, aber es kostete etwa 10.000 US-Dollar pro Platz.“
Als die Apple Watch im April 2015 auf den Markt gekommen ist, hat Sahai das Potenzial eines Geräts erkannt, das Intelligenz direkt an das Handgelenk der Anwender:innen bringen würde. Die Idee, die schließlich zu SwingVision geworden ist, hat begonnen sich zu entwickeln.
„Das hat mich sofort zum Nachdenken gebracht. Ich habe gedacht: ‚Wenn ich einen Computer an meinem Handgelenk habe, kann ich meine Form und meine Schläge analysieren’“, sagt er und blickt auf die ersten Notizen zurück, die er auf seinem iPhone gemacht hat.
Nachdem er sich selbst beigebracht hatte, wie man mit der Programmiersprache Swift von Apple programmiert, hat sich Sahai die Hilfe seines College-Mitbewohners und Tennis-Kollegen Richard Hsu geholt. Was als Nebenprojekt namens Swing begann und 2016 als App für die Apple Watch veröffentlicht worden ist, hat sich schließlich zu einem Vollzeitprojekt entwickelt und ein Team erfordert, das inzwischen auf zwölf Mitarbeiter:innen angewachsen ist.
Sahai und Hsu haben SwingVision dann im November 2019 offiziell im App Store auf den Markt gebracht und die Leistung der Neural Engine von Apple in iPhone, iPad und Apple Watch mit Anregungen von Beratern und Investoren wie Andy Roddick und James Blake kombiniert. „Das war wirklich der große Unterschied: die Verarbeitung durch maschinelles Lernen, die möglich geworden ist“, sagt er.
Die App hat vor kurzem eine neue Funktion eingeführt, mit der Tennisbegeisterte mit der Apple Watch direkt von ihrem Handgelenk aus Entscheidungen bezüglich des Aus des Balles überprüfen können. „Damit stößt man fast an die Grenzen menschlicher Möglichkeiten, denn man kann die Linien genauer bestimmen als mit den eigenen Augen“, sagt Sahai. „Alles, was wir in Bezug auf die Verarbeitung von Videos in Echtzeit erreichen konnten — sofortige Erkenntnisse, die es den Nutzern ermöglichen, die Ansagen direkt auf dem Platz überprüfen zu lassen — all das wäre ohne die Neural Engine nicht möglich.“
Der andere große Unterschied: der App Store, der SwingVision im Jahr 2021 als App des Tages ausgezeichnet hat und die App sofort in die Feeds von Millionen von Kund:innen gebracht hat.
„Der App Store ist sehr hilfreich, wenn es darum geht, Apps zu finden, die für den Kunden relevant sind, und kleine Apps zu präsentieren, nicht unbedingt nur die großen“, erklärt Sahai. „Als App des Tages vorgestellt zu werden, war für uns enorm wichtig, nicht nur, weil wir am Tag der Auszeichnung Downloads generiert haben, sondern auch, weil es ein Gütesiegel ist, das in Gesprächen mit potenziellen Kunden, Investoren und Mitarbeitern noch mehrere Monate danach für Glaubwürdigkeit sorgt“.
„Der App Store bietet kleinen Teams und sogar Einzelpersonen eine Plattform, um ein so großes Publikum zu erreichen, ohne ein großes Budget für Marketing ausgeben zu müssen“, fährt er fort. „Die Entwickler- und App-Stories auf dem „Heute“-Tab sind besonders wirkungsvoll, weil sie eine tiefere Geschichte erzählen, die zum Aufbau einer Marke beiträgt, was für ein Team jeder Größe sehr schwer zu bewerkstelligen ist.“
Heute hat SwingVision über 10.000 monatliche Nutzer:innen — und es werden noch viel mehr werden, dank ARKit, Apples Augmented Reality-Entwicklungsframework für iOS- und iPadOS-Geräte. Mit ARKit erwartet Sahai, dass er Grafiken direkt auf dem Spielfeld einfügen kann — eine sehr spannenden Möglichkeit, sagt er, angesichts der Livestreaming-Fähigkeiten, an deren Integration das Unternehmen derzeit arbeitet.
Er stellt sich eine Zukunft vor, in der alle Tennisspiele standardmäßig per Livestream übertragen werden. Eltern, die früher die großen Spiele ihrer Kinder verpasst haben, können dank eines gut positionierten iPhones oder iPads, auf dem SwingVision läuft, von jedem beliebigen Ort aus mitfiebern. Das Gerät kann nahezu zeitgleich Video übertragen, ohne zu viel Batterie zu verbrauchen oder die Qualität zu beeinträchtigen.
Für Trainer:innen und Spieler:innen besteht ein großer Vorteil von SwingVision darin, dass sie ein mit der App aufgezeichnetes Spiel kurz nach dem Ende auf ihren favorisierten Geräten noch einmal ansehen und analysieren können. Derzeit verzeichnet SwingVision laut Sahai ein besonderes Wachstum im College-Bereich. Mehr als 30 Teams der Division I nutzen die App derzeit und viele weitere werden voraussichtlich diesen Sommer hinzukommen.
Die App findet auch bei einer bestimmten Gruppe von Profis Anklang, die den Sprung in die oberste Liga des Sports schaffen wollen: „Spieler außerhalb der Top 200, die keine Millionenverträge oder Trainer haben, die sie ständig begleiten können“, erklärt Sahai.
„Profis haben in der Regel Zugang zu diesen Daten, wenn sie im Stadion spielen“, fügt er hinzu, „aber selbst wenn man eine Profispielerin wie Serena Williams ist, spielt man die meiste Zeit auf einem Trainingsplatz.“
Das SwingVision-Team arbeitet außerdem daran, die App um Remotecoaching zu erweitern, um neue Möglichkeiten zu schaffen, die nicht an geografische Grenzen gebunden sind, insbesondere für aufstrebende Spieler:innen, die in Ländern leben, in denen es keine Top-Trainer:innen in der Nähe gibt.
„Dies wird die Entwicklung des Tennissports zugänglicher machen“, sagt Sahai mit Blick auf die Zukunft des Sports. „Das war immer ein Problem, das die Leute wahrgenommen haben: die Vorstellung, dass man mehr Geld braucht, um Tennis spielen zu können. Ich denke, wir werden diese Barriere durchbrechen können.“
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